Heute wird die Europäische Kommission den Europaabgeordneten einen Vorschlag zum weiteren Verfahren zur Europäischen Mutterschutzrichtlinie in Straßburg unterbreiten.
„Das Europäische Parlament hat vor fast vier Jahren einen sehr weitreichenden Bericht zum europäischen Mutterschutz verabschiedet. Leider sind seither die Verhandlungen im Ministerrat festgefahren. Im Interesse der kommenden Generationen müssen alle Beteiligten diese Blockade nun zügig überwinden und für einen sicheren Rechtsrahmen sorgen,“ appelliert meine Kollegin Maria NOICHL, SPD-Abgeordnete im zuständigen Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter, an die Mitgliedstaaten.
Maria NOICHL weiter: „Nur wenn es uns schnell gelingt, den Frauen in Europa zu ermöglichen, Kinder zu bekommen und trotzdem ihren Arbeitsplatz zu behalten, können wir glaubwürdig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einstehen.“ Zwar besteht in vielen europäischen Ländern bereits ein umfassender Mutterschutz, dennoch nehmen Frauen immer noch eine viel zu kurze Auszeit vor und nach der Geburt.
Aus meiner Sicht gilt: Wenn wir in Europa höchste Standards für den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz einfordern, dann gehört dazu auch, Mutter und Kind rund um die Geburt bestmöglich vor Erkrankungen zu schützen.Denn nach der Geburt sind die jungen Mütter häufig einem deutlich erhöhten Risiko von Infektionen ausgesetzt. Zudem führen zu kurze Stillzeiten häufig zu Folgeerkrankungen bei den Kindern. Es kann nicht sein, dass Schwangere und junge Mütter in manchen EU-Ländern nur einen minimalen Schutz erhalten. Mutter und Kind brauchen nach der Geburt überall in Europa eine angemessene Auszeit.
Wir fordern den Rat daher auf, sich kompromissbereit zu zeigen. Wir haben im Europaparlament bereits einen demokratischen Beschluss gefasst, zu dem die nationalen Regierungen endlich Stellung beziehen müssen. Die Minister sollten dabei nicht vergessen, dass der Schutz von Schwangeren, Müttern und Neugeborenen die Grundlage für eine gesunde Gesellschaft ist und daher wichtiger als alle wirtschaftlichen Bedenken.
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