Zusammen mit der European Cockpit Association (ECA) habe ich gestern Abend eine Veranstaltung zu Sozialdumping in der Flugbranche abgehalten. Wie der Fall der Norwegian Air International (NAI) zeigt, haben sich Praktiken zur Umgehung von Arbeits- und Sozialschutz auch in diesem Sektor verselbstständigt. So wird von dieser Airline Personal aus Bangkok angestellt, welches wiederum von einer Arbeitsagentur aus Singapur rekrutiert wird. Die Angestellten sind dann mit thailändischen Arbeitsverträgen bei einer norwegischen Fluggesellschaft angestellt, die wiederum ihren Geschäftssitz in Irland hat. Dieses undurchsichtige System ist dabei kein Zufall, sondern reines Kalkül, um Geld zu Lasten von Sicherheitsstandards einzusparen. Gerade im Flugsektor lastet aber eine sehr große Verantwortung auf dem Cockpit- und Kabinenpersonal. Deswegen gilt es das Sicherheitsniveau hier stetig auszubauen. Zusammen mit meinen Kollegen vom Ausschuss für Beschäftigung und Soziales (EMPL) und Mitgliedern des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr (TRAN) üben wir Druck auf die Europäische Kommission aus, damit diese endlich konkrete Vorschläge zur Bekämpfung von Sozialdumping vorlegt. Die gestrige Veranstaltung war dabei sehr wichtig, um Informationen aus dem Arbeitsalltag der PilotInnen aus erster Hand zu erhalten und gemeinsam gegen “innovative”, betrügerische Geschäftsmodelle vorzugehen.
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