Montag, 27. August 2012

Merkels Regierung riskiert Euro-Rettung: Unzuverlässigkeit von Schwarz-Gelb politisch nicht länger verantwortbar


Der offene Streit der Berliner Koalition über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone spitzt sich zu. Das ist ein weiterer Beleg für eine mangelnde Führungsrolle Deutschlands bei der Rettung der Eurozone. Wie sollen die internationalen Investoren wieder Vertrauen in den Euro-Raum fassen, wenn eine Regierungsfraktion des größten Mitgliedslandes ständig gegen einzelne Euro-Länder hetzt? So nimmt man Griechenland jede Chance auf eine wirtschaftliche Stabilisierung. Fest steht: Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone wäre von allen gangbaren Wegen aus der Krise mit Abstand der teuerste.


Mit Blick auf die ernste Lage halte ich auch die europaskeptischen Äußerungen von Bundesbankchef Jens Weidmann für unverständlich. Es ist fahrlässig, dass Weidmann dem EZB-Präsidenten bei den angekündigten Zinsschwellen für Staatsanleihen in den Rücken fällt. Draghis Kurs zur Stabilisierung des Anleihenmarktes ist angesichts der Untätigkeit von Kanzlerin Merkel unverzichtbar. Letztlich unternimmt er in der Krise das, was Bundeskanzlerin Merkel auf EU-Gipfeln immer wieder konterkariert: eine klare und verbindliche Handschrift zur Stützung der Eurozone zu entwickeln.


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