Gestern wurde ich von der Deutschen Welle interviewt, weil der aktuelle Fehlzeiten-Report der AOK deutlich macht, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dem Druck am Arbeitsplatz zunehmend mit Medikamenten begegnen.
Eines der Ergebnisse: Um berufliche Stresssituationen zu bewältigen, haben fünf Prozent der Arbeitnehmer in den letzten zwölf Monaten Medikamente wie beispielsweise Psychopharmaka oder Amphetamine zur Leistungssteigerung genommen. Eine erschreckende Entwicklung. Das Problem trifft nicht nur Deutschland, sondern alle Industriestaaten. Selbst im Studium erliegen schon viele dem Reiz der leistungssteigernden Mittel. Wenn wir zum Beispiel nach Amerika schauen, dann sehen wir Universitäten, in denen 25 Prozent der Studenten zu Dopingmitteln greifen. In Deutschland nehmen fünf Prozent der Studenten regelmäßig diese Mittel. Das ist schon ein Alarmzeichen, wenn junge Menschen sich so unter Druck gesetzt fühlen.
Wir müssen dafür sorgen, dass der immense Druck in der Arbeitswelt wieder abgebaut wird. Dazu gehören vor allem faire Arbeitsbedingungen, gesicherte Einkommen, die zum Leben reichen und die Sicherheit eines unbefristeten Arbeitsplatzes. Leiharbeit, Zwang zur Mobilität und Scheinselbstständigkeit müssten auch gesetzlich eingeschränkt werden. Das würde den Arbeitnehmern den Druck nehmen.
Den vollständigen Artikel finden Sie hier: http://www.dw.de/hirndoping-gegen-leistungsdruck/a-17043665
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen