Dienstag, 4. Mai 2010

Aquakultur ja - aber bitte mit Verantwortung!

Europäisches Parlament will nachhaltige Aquakultur in Europa stärken
Nachhaltig wirtschaftende Aquakulturbetriebe sollen zukünftig stärker durch die EU gefördert werden. Dafür hat sich der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments auf seiner heutigen Sitzung ausgesprochen und klare Kriterien vorgelegt.

"Angesichts der dramatischen Überfischung unserer Meere und der stetig wachsenden Nachfrage nach Fischprodukten sind Alternativen zum Wildfang mehr denn je gefragt. Aquakultur ist aber nur dann eine Alternative, wenn sie ökologisch sinnvoll betrieben wird", begrüßte die fischereipolitische Sprecherin der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, Ulrike RODUST, den ausgewogenen Ansatz auf den sich der Ausschuss geeinigt hat. "Ökologisch sinnvoll heißt für mich, dass ein geringerer Fischmehlanteil bei der Fütterung angestrebt werden muss, dass Auswirkungen auf umliegende Gewässer vermieden werden und dass die Fischzucht durch zu hohe Besatzdichte nicht zur Tierquälerei verkommt", machte Ulrike RODUST deutlich. Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllten, müssten gezielt aus dem Europäischen Fischereifonds gefördert werden.

"Die Diskussion über die Rolle der Aquakultur zeigt auch, dass eine maritime Raumplanung notwendig ist. Das Nebeneinander verschiedener Interessen wie Aquakultur, Fischerei, Tourismus und nicht zuletzt Naturschutz muss gut organisiert werden", fügte die Fischereiexpertin Ulrike RODUST hinzu.

Die Europäische Union wird bis 2013 ihre Gemeinsame Fischereipolitik grundlegend reformieren. Angesichts der zurückgehenden Fischbestände wird mit weiteren Einschränkungen des Fischfangs zu rechnen sein. "Das ist unumgänglich - aber die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze im Fangsektor lassen uns Sozialdemokraten nicht kalt. Ein wachsender Aquakultursektor kann und muss für einige Betroffenen eine neue Beschäftigungsmöglichkeit darstellen."

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