Die Türkei ist mittlerweile unter den 20 größten Volkswirtschaften der Welt zu finden und wuchs während der letzten 8 Jahre jährlich durchscnittlich um 7%. Dies ist wesentlich mehr als das Wachstum der bisherigen EU-Staaten. Der Lebensstandard dort gleicht sich demnach immer stärker dem der EU-Länder an, und auch die Arbeitslosenquote in der Türkei liegt unter dem Durchschnitt der EU-Staaten.
Zweifel an der Erfüllung der Kopenhagener Kriterien im Bereich Wirtschaft, d.h. eine stabile Marktwirtschaft und die Fähigkeit dem europäischen Wettbewerbsdruck standzuhalten, scheinen somit immer weniger gerechtfertigt.
Durch vergangene Wirtschaftskrisen hat die Türkei gelernt und selbst Gesetze erlassen, die die Maastrichter Konvergenzkriterien übertreffen. Jüngst bescheinigte der IWF dem Land, sich in der Finanzkrise als äußerst robust erwiesen zu haben. Dementsprechend deuten alle Prognosen für das Jahr 2010 wieder auf ein Wirtschaftswachstum von bis zu 7% hin, während für die Eurozone und für die EU 27 nur ein Wachstum von 0,7% erwartet wird.
Während im Zyklus der Finanzkrise die Kreditwürdigkeit einiger EU-Länder heruntergestuft wurden, erhöhten die drei bedeutendsten Ratingagenturen Moody´s, Standart and Poors und Fitch innerhalb des letzten Jahres zweimal die Kreditwürdigkeit der Türkei um jeweils eine Stufe. Die Türkei kann somit als Gewinner der Finanzkrise gelten, die den Vorsprung der EU unaufhörlich einholt.
Mit ihren 72 Millionen Einwohnern ist die Türkei einer der vielversprechendsten Märkte für europäische Unternehmen. Schon jetzt rangiert sie unter den Top 5 der Exportländer der EU, der Handelsumsatz mit der EU beläuft sich auf 100 Mrd. €.
Ein starkes Vertrauen in das wirtschaftliche Potenzial der Türkei kommt auch durch die starken ausländischen Direktinvestitionen zum Ausdruck, die 2007 über 16 Mrd. € erreichten. Alleine im Umweltsektor sollen in den nächsten Jahren Investitionen bis zu 70 Milliarden Euro getätigt werden.
Die Türkei ist ein Gründungsmitglied der OECD und dadurch seit 5 Jahrzehnten verpflichtet Demokratie, Marktwirtschaft und Wohlstand zu fördern. Wenn die Türkei dem europäischen Wirtschaftsraum beitritt, dann nicht als Sorgenkind, sondern als aktiver und wertvoller Partner.
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