Donnerstag, 5. August 2010

Troja braucht Hilfe


Mein Besuch der türkischen Provinz Çanakkale gab mir auch Gelegenheit, Troja - eine der ältesten und berühmtesten archäologischen Fundstellen zu besuchen. An der Nahtstelle zwischen Orient und Europa sowie zwischen Ägäis und Schwarzmeerraum gelegen, ist dieser Siedlungshügel wegen seiner ununterbrochenen Besiedlung über mehr als 3000 Jahre ein wichtiger Ort - auch unserer europäischen Historie. Die Ausgrabungen, die heute unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Pernicka - in Nachfolge des im August 2005 verstorbenen Prof. Dr. M. Korfmann - von der Universität Tübingen steht. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ch. B. Rose von der University of Cincinnati (Ohio, USA). Seit 1988 wird wieder - nach über 50jähriger Pause - jeden Sommer eine mehrmonatige Grabungskampagne mit einer großen international zusammengesetzten Gruppe von Forschern aus Archäologie und vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen durchgeführt.

Als ich hörte, dass das aus Deutschen und Amerikanern bestehende Archiologenteam auf dem Gelände sei, beschloss ich kurzerhand der vom Besucherbereich abgetrennten Forschungszone einen Besuch abzustatten. Herr Prof. Dr. Pernicka erklärte sich spontan bereit, uns einiges über seine aktuelle Arbeit zu erzählen. Aber er schilderte mir auch seine Probleme: die Finanzierung der Ausgrabungsprojekte ist wohl nur noch kurz gesichert. Ich war schockiert, als ich hörte, dass ganz konkret die Gefahr besteht, dass das Projekt möglicherweise in zwei Jahren eingestellt werden muss. Herr Prof. Dr. Pernicka freute sich über unser Angebot nach Unterstützung - sowohl in europäischen Fördertöpfen als auch bei deutschen Sponsoren - zu suchen. Hoffentlich ist der Versuch von Erfolg gekrönt, denn es darf nicht sein, dass dieses für uns alle so bedeutende Projekt nicht abgeschlossen werden soll.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen