"Lückenlose Rückverfolgbarkeit – vom Futtertrog bis auf den Teller"
Auf Forderung des Europäischen Parlaments hat die Europäische Kommission gestern Abend in Straßburg eine Stellungnahme zum Dioxinskandal in Deutschland abgegeben. Der EU-Kommissar für Lebensmittel- und Gesundheitsfragen John Dalli erklärte uns Europaabgeordneten, dass er in engem Kontakt mit der deutschen Agrarministerin Ilse Aigner stehe. Die Kommission wolle eine Delegation in den nächsten Tagen nach Deutschland entsenden, um die deutschen Kontrollstellen bei der Untersuchung vn Futtermittelproben zu unterstützen. Ulrike RODUST, die agrarpolitische Expertin der SPD-Europaabgeordneten im Europäischen Parlament, kommentierte den Auftritt des Kommissars: "Dalli konnte uns nicht viel Neues berichten. Es liegt klar auf der Hand, dass wir mehr und umfassendere Kontrollen benötigen." In Deutschland wurden zahlreiche Höfe aufgrund des Dioxinskandals gesperrt, bisher ist nicht klar, wer für den Verlust der Landwirte aufkommt. "Wichtig ist mir, dass das Verursacherprinzip in der ganzen Kette greift. Wir sollten über einen europäischen Fonds nachdenken, in den die Futtermittelindustrie einzahlen muss, damit wir die betroffenen Landwirte entschädigen können. Es kann nicht sein, dass Unschuldige für die Folgen eines solch fahrlässigen Verhaltens aufkommen müssen ", so Ulrike RODUST weiter. "Mir ist klar, dass Verordnungen und Gesetze allein kriminelle Machenschaften nicht verhindern können, aber es darf nicht sein, dass die Strafen so niedrig angesetzt sind, dass sie aus der Portokasse bezahlt werden. Hier muss die Kommission die Mitgliedsstaaten drängen, ihr Strafmaß zu überprüfen", erklärte die SPD-Politikerin Ulrike RODUST. "Wir brauchen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Futtertrog bis auf den Teller. Denn im Futtermittel fängt die Sicherheit unserer Lebensmittel an. Hier müssen die EU-Verordnungen und nationalen Gesetze dringend nachgebessert werden", erklärte Ulrike RODUST. Während der Plenarsitzung erklärte der Kommissar in diesem Zusammenhang auch, dass es zukünftig zusätzliche Tests geben soll und einen umfassenderen Ansatz für die Tierfutterkontrolle. Die Agrarminister werden am 24. Januar 2011 auf der Agrarministerkonferenz das Thema Dioxin aufgreifen und weitere Folgen diskutieren.
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