Liberale und Konservative gegen verpflichtende Frauenquoten in Vorständen
Mit konservativ-liberaler Mehrheit hat der Beschäftigungs- und Sozialausschuss des Europäischen Parlamentes am Dienstag in Brüssel den Vorstoß der sozialdemokratischen Fraktion zurückgewiesen, Geschlechterquoten in Führungspositionen und Aufsichtsgremien von Unternehmen einzuführen.
Hier haben sich Konservative und Liberale wieder entlarvt. Sie stimmten zwar für eine freiwillige Frauenquote, dabei lehrt uns aber die Realität, was freiwillige Regelungen in den Vorstandsetagen bringen: nichts! Seit Jahren höre ich Sonntagsreden, wie wichtig eine Förderung von Frauen ist. Wenn es aber um verpflichtende Quoten geht, um die berufliche Situation von Frauen endlich dauerhaft zu verbessern, verharren die Konservativen weiterhin auf ihrem altertümlichen Weltbild.
Wir kommen in vielen Dingen nur in Millimeterschritten voran, obwohl die Probleme schon seit Jahren bekannt sind. Ich möchte betonen, dass beispielhafte Länder wie Spanien, die umfangreiche Gleichstellungsgesetze verabschieden und damit institutionalisierte, verbindliche Gleichstellungspläne haben, für die restlichen 26 Mitgliedstaaten ein Vorbild sein müssen.
Bis 2015 muss in Spanien der Frauenanteil in Vorständen von Unternehmen verpflichtend auf mindestens 40 Prozent steigen. So sieht moderne Gleichstellungspolitik aus. Die Chance, das endlich auch in anderen europäischen Ländern einzuführen, wurde heute vertan. Es wäre das richtige Signal auch nach Deutschland gewesen, endlich eine faire Beschäftigungspolitik für Frauen zu verabschieden.
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