Montag, 11. November 2013

Dauerlösungen statt Übergangsjobs!


SPD-Europaabgeordnete fordert faire Arbeitsplätze für junge Menschen


Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und Arbeitsminister Michel Sapin laden ihre 27 EU-Amtskollegen am Dienstag nach Paris ein, zu einer Fortsetzung des Jugendgipfels vom 3. Juli in Berlin. Diskutiert wird die Umsetzung der im Sommer beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Das Treffen dient der Vorbereitung des Europäischen Rates am 19. und 20. Dezember in Brüssel.


Jutta STEINRUCK, Beschäftigungsexpertin der SPD-Europaabgeordneten, kritisiert die Herangehensweise der Regierungschefs: “Die Reaktion auf das schwerwiegendste Problem der Krise kommt zu spät. Zu lange haben viele Regierungschefs die steigende Jugendarbeitslosigkeit einfach als Nebenprodukt der wirtschaftlichen Krise akzeptiert. Doch die dauerhaften Folgen einer arbeitslosen jungen Generation für Europa, wurden erst im Zuge des Wahlkampfes aufgegriffen.”


Die nun vorgeschlagenen Programme, seien zwar begrüßenswert, aber keineswegs die dauerhaften Lösungsansätze, als die sie der Öffentlichkeit präsentiert werden.


Jutta STEINRUCK sieht darin den Versuch, langfristige Fehler zu vertuschen: “Einerseits knausern Kommission und Mitgliedsstaaten mit ihrem Geld. Andererseits scheint ihnen egal, dass die verfügbaren Mittel der Beschäftigungsinitiative sinnlos aus dem Fenster geschmissen werden, wenn nicht bald strukturelle Veränderungen stattfinden. Es geht nicht um ein paar Ausbildungsplätze für junge Spanier in Deutschland. Es geht darum, die Krisenpolitik so zu ändern, dass die betroffenen Mitgliedstaaten die Situation vor Ort selbst ändern können. Man kann nicht erwarten, dass junge Menschen von Mitgliedsland zu Mitgliedsland ziehen, je nachdem wo sie gerade Arbeit finden. Das Recht der Menschen auf qualitativ gute Arbeit, an einem Ort, an dem sie leben möchten, wird dabei völlig übersehen.”


Die aktuelle Erwartungshaltung an die Jugendlichen scheint zu sein, dass sie den Job annehmen, den sie bekommen. Frei nach dem Prinzip “Jeder Job ist ein guter Job”. Damit schaffen die Regierungen Bedingungen für das exorbitante Wachstum des Niedriglohnsektors. Für die betroffenen Jugendlichen bedeutet die bisherige Politik verringerte Arbeitsplatz- und Verdienstchancen für ihr zukünftiges Erwerbsleben.


“Um das zu verhindern, gibt es keine andere Möglichkeit als dem Kürzungsdiktat ein Ende zu setzen und in vernünftige Arbeitsplätze vor Ort zu investieren“, so Jutta STEINRUCK: „Deshalb appellieren ich an die Staats- und Regierungschefs, endlich den langfristigen Heilungsprozess einzusetzen, statt Europa mit kurzfristigen Schmerzmitteln bei Laune zu halten.“


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