Europaabgeordnete zeigen Optionen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auf
Konkrete Vorschläge zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit haben die Europaabgeordneten am Mittwoch in Straßburg vorgelegt. In ihrem Bericht zeigen die Parlamentarier unterschiedliche Wege auf, wie in den Mitgliedstaaten bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen geschafft werden sollen. Darunter finden sich sowohl kurzfristige Sofortprogramme wie die Einführung der Jugendgarantie als auch langfristige Arbeitsmarktreformen.
Jutta STEINRUCK, Beschäftigungsexpertin der SPD-Europaabgeordneten: „Die Jugendgarantie ist, wie wir bereits aus Österreich lernen können, ein effektives Mittel, um Jugendliche davor zu bewahren, in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen. Das ist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage von großer Bedeutung, um die Beschäftigungsfähigkeit junger Leute nicht aufs Spiel zu setzen. Deshalb wäre es wichtig, dass die Mitgliedstaaten sich rechtlich dazu verpflichten würden.“
Allerdings merkt Jutta STEINRUCK an, dass die Art der Beschäftigung von individuellem und gesellschaftlichem Nutzen sein müsse: „Es ist entscheidend, dass die jungen Menschen dabei nicht in eine Beschäftigungstherapie abgeschoben werden.“ Deswegen fordern die Europaabgeordneten etwa einen Qualitätsrahmen, worin hohe Anforderungs- und Vergütungsstandards für Praktika- und Lehrstellen festgelegt werden sollen. Jutta STEINRUCK weiter: „Ein Jugendlicher, der heute ohne Praktikum kaum noch eine Chance auf eine Arbeitsstelle hat, muss auch die Sicherheit haben, entsprechende Inhalte mit auf den Weg zu bekommen. Kaffee kochen und kopieren ist da einfach fehl am Platz.“
Langfristig, so die SPD-Europaabgeordnete, brauche man einen globaleren Ansatz. Reformen und gezielte Investitionen müssten dafür sorgen, der Wirtschaft neuen Auftrieb zu verleihen. Das Problem sei nicht die Jugend oder unzureichende Ausbildung, sondern die Tatsache, dass es keine Arbeitsplätze für sie gibt.
„Jugendliche müssen das Recht haben, für ihr Einkommen, ihre Altersvorsorge, ihre soziale Sicherheit selbst sorgen zu können. Dieses Rechtes werden sie momentan beraubt“, erklärt Jutta STEINRUCK. „Wir brauchen eine Strategie und wir brauchen die nötigen Ressourcen, um eine Zukunft mit würdiger, nicht-prekäre Arbeit zu gestalten und das in allen Mitgliedstaaten. Der Binnenmarkt ist ein großer Gewinn für die Menschen in Europa. Aber darüber dürfen wir nicht aus einem Recht der Arbeitnehmermobilität eine Verpflichtung zur örtlichen Flexibilität machen.“
In dem Video meine Rede im Europäischen Parlament zur Aussprache über die Bekämpfung zur Jugendarbeitslosigkeit am 10.09.2013.
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