Donnerstag, 27. Februar 2014

Berufsoberschule BBS Ludwigshafen zu Besuch im Europäischen Parlament


Gestern durfte ich eine Gruppe von Schülern der Berufsoberschule BBS Ludwigshafen im Europäischen Parlament begrüßen. Die Schüler brachten bereits Vorwissen aus dem Sozialkunde- und Englischunterricht mit und zeigten großes Interesse an der Krise in Spanien und der Jugendarbeitslosigkeit. Sie fragten mich, woran es liege, dass Hochschulabsolventen teilweise mehrere unbezahlte Praktika absolvieren müssten und erst sehr spät auf den Arbeitsmarkt kämen.



Zum einen gibt es keine „Planwirtschaft“ der Berufsbildung, man kann also keine Kontingente pro Berufszweig verordnen. Da aber selbst in Krisenländern die Ausbildung dem europäischen Standard entspricht, liegt es in der Verantwortung der Wirtschaft, neue Arbeitsplätze zu schaffen.


Zum anderen setzt sich das Europäische Parlament für die sogenannte „Jugendgarantie“ ein. Wir setzen uns dafür ein, dass alle jungen Menschen unter 25 Jahren einen Anspruch auf einen Studien- oder Ausbildungsplatz haben. Dadurch soll ihnen der Berufseinstieg ermöglicht werden. Andererseits müssen wir den Arbeitsmarkt der Krisenländer stärken, um eine Abwanderung der qualifizierten Arbeitskräfte zu verhindern und damit die Lage nur noch zu verschlimmern.


Wir brauchen aber nicht nur Akademiker, sondern alle Berufe. Man kann nicht alles an einer Universität lernen, praktische Berufe sind das A und O oder Wirtschaft. Deshalb brauchen wir nicht zuletzt qualifizierte Facharbeiter. Um auch weiterhin mit Ländern wie China konkurrieren zu können, ist die Förderung technischer Ausbildungen unerlässlich.



Ein weiteres Thema unseres Gesprächs war der Binnenmarkt, der uns einen nunmehr über 60-jährigen Frieden in Europa gebracht hat. Dabei kann ich nur betonen, dass Deutschland sehr stark von der Möglichkeit profitiert, seine Waren in andere europäische Länder zu exportieren. Es ist deshalb in unserem eigenen Interesse, Nachbarstaaten in der Krise beizustehen. Für Populismus ist hier kein Raum.


Ich hoffe, dass die Schüler – trotz des regnerischen Straßburger Wetters – noch einen schönen Nachmittag hatten.


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