Dienstag, 11. Februar 2014

Sozialdumping in Flugzeugen stoppen


Trend zur Scheinselbstständigkeit bei Charter- und Billigairlines


Um Steuern und Sozialabgaben zu sparen, drängen einige Charter- und Billigairlines ihre Piloten und Flugbegleiter in die Selbstständigkeit, so berichtet unter anderem die belgische Tageszeitung “La Libre Belgique”. De facto arbeiten diese jedoch wie abhängig Beschäftigte. “Indem die Flugunternehmer Piloten und Flugbegleiter in unterschiedlichster Form als Freiberufler beschäftigen, sind sie nicht zur Einhaltung tarif- und arbeitsrechtlicher Gesetze sowie Arbeitsschutzbestimmungen verpflichtet. Der steigende Trend von Sozialdumping und Scheinselbstständigkeit im Luftfahrtsektor ist alarmierend”, erklärt die SPD-Europaabgeordnete und Beschäftigungsexpertin Jutta STEINRUCK anlässlich einer öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament am Dienstag, die von ihr veranstaltet wird.


“Die EU-Kommission sanktioniert Unternehmen in Europa bereits für unfaire Übernahmepraktiken, wieso gibt es von dieser Seite keine europäischen Sanktionen bei schweren Verstößen gegen das Arbeitsrecht?” fragt Jutta STEINRUCK. Sozialdumping verzerre schließlich genauso den europäischen Wettbewerb. “Umgehung von Arbeits- und Sozialrecht gibt es heute in Europa leider in fast allen Branchen. Es ist an der Zeit, eine entsprechende Anti-Sozialdumping-Klausel im europäischen Wettbewerbsrecht zu verankern. Nur so können missbräuchliche Arbeitgeberpraktiken wirksam bekämpft werden.”


Die öffentliche Anhörung “Mayday for Flight Crews. Social dumping in aviation becomes reality” beginnt am Dienstag, 11. Februar 2014 um 16 Uhr im Altiero Spinelli, Raum A3H-1. Neben Piloten, werden auch Gewerkschafts- und Unternehmensvertreter Stellung nehmen. Anmeldungen werden noch via E-Mail an jutta.steinruck-office@europarl.europa.eu entgegen genommen.


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