Dienstag, 19. Januar 2010

EU-Fischereipolitik: Weniger ist mehr

Maria Damanaki bekennt sich zu ambitionierter Reform der EU-Fischereipolitik
Die designierte EU-Kommissarin für Fischerei- und Meerespolitik Maria Damanaki überzeugte in ihrer Anhörung die Abgeordneten des Europäischen Parlaments durch ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Fischereipolitik. Die Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion für Fischereipolitik, Ulrike RODUST, äußerte sich zufrieden mit der Vorstellung der Griechin: "Sie hat deutlich gemacht, dass es hier kein ‚Weiter so’ geben darf. Ich bin mir sicher, dass sie die anstehende Reform zu einem Erfolg führen und sich dafür einsetzen wird, der dramatischen Überfischung unserer Meere ein Ende zu bereiten." Damanaki machte deutlich, dass wirtschaftlicher und sozialer Erfolg der Europäischen Fischerei ohne ökologische Rücksichtnahme nicht zu haben sei. Nur wenn heute weniger Fisch gefangen wird, könnten sich die Fischbestände erholen. Erst dann könnten auch die europäischen Fischer wieder rentabel arbeiten. "Diese zutreffende Analyse ist unglaublich wichtig. Viel zu lange hat in der Fischereipolitik kurzfristiges Denken vorgeherrscht. Das gestärkte Europäische Parlament und die zukünftige EU-Kommissarin müssen dem ein Ende bereiten", so Ulrike RODUST. Die Sozialdemokratin begrüßte außerdem Damanakis Bekenntnis zur Verantwortung für die sozialen Folgen der anstehenden Reform: „Wenn wir die Zahl der Schiffe reduzieren wollen – und das müssen wir – wird es auch zu sozialen Härten kommen. Die neue Kommissarin hat deutlich gemacht, dass wir die Fischer nicht allein lassen dürfen, sondern dass wir Mittel für Qualifikationen und Umschulung zur Verfügung werden stellen müssen." Auch in einer Herzensangelegenheit freute sich Ulrike RODUST über die Aussagen Damanakis: Diese machte deutlich, dass bei zukünftigen Fischereiabkommen mit Drittländern Kriterien wie Menschenrechte und Demokratie eine wichtigere Rolle spielen werden. Unter Federführung von Ulrike RODUST hatte das Europäische Parlament im September 2009 aufgrund der dortigen Menschenrechtssituation ein Fischereiabkommen mit Guinea auf Eis gelegt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen