EU-Kommission legt schlagkräftigen Entwurf zur Besteuerung von Finanztransaktionen vor
Als “schlagkräftigen und unterstützenswerten Vorschlag” begrüßte die rheinland-pfälzische SPD-Abgeordnete Jutta STEINRUCK den heute von der EU-Kommission vorgelegten Gesetzesentwurf zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Als Vorwand, die Steuer abzulehnen, musste in der Vergangenheit immer das Argument einer Verlagerung von Transaktionen herhalten. “Als Sozialdemokraten im EU-Parlament haben wir deshalb eine ganze Palette von Vorschlägen zur Schließung der Schlupflöcher gemacht”, erklärte Jutta STEINRUCK. Der Gesetzesentwurf nehme das auf, indem er zwei Prinzipien miteinander kombiniere: Zum einen werde die Steuer erhoben, sobald der Käufer oder Verkäufer direkt oder indirekt aus einem der beteiligten Mitgliedstaaten stamme. “Die Steuer wird also auch dann vom deutschen Fiskus eingezogen, wenn eine britische Bank Wertpapiere im Auftrag eines deutschen Unternehmens in London handelt. Gleichzeitig werden alle Finanztitel zur Besteuerung herangezogen, die in einem der Teilnehmerländer ausgegeben werden. Die in Singapur oder New York gehandelte BMW-Aktie wird ebenfalls erfasst”, sagte Jutta STEINRUCK.
“Die Kommission folgt mit der vorgeschlagenen Steuer auf Finanzspekulationen unserem jahrelangen Drängen, die Verursacher der weltweiten Finanzkrise an den angefallenen Kosten zu beteiligen”, erklärte die SPD-Abgeordnete aus Ludwigshafen am Rhein. Eine Mindeststeuer auf Aktien, verbriefte Wertpapiere und Termingeschäfte (so genannte Derivate) solle erhoben werden, “die jährlich zwischen 30 und 35 Milliarden Euro in die klammen Kassen der beteiligten EU-Mitgliedstaaten spülen wird. Alltägliche Geschäfte von Verbrauchern wie etwa Versicherungsverträge, Kredite oder Hypotheken sollen ausdrücklich nicht besteuert werden”, stellte Jutta STEINRUCK klar.
Nun komme es – so die Sozialdemokratin – darauf an, dass der engagierte Vorschlag nicht durch die Finanzlobby und die Regierungen verwässert werde: “Die Zeit für fadenscheinige Argumente ist vorbei. Wir Sozialdemokraten im EU-Parlament werden zusammen mit unseren Kollegen im Bundestag mit größter Wachsamkeit darauf achten, dass die Bundesregierung nicht wortbrüchig wird. Denn es gibt keinen Grund dafür, warum das Projekt nicht zum 1. Januar 2014 starten könnte”.
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