Konservative Europaabgeordnete verhindern Kampf gegen Steueroasen
Künftig müssen nach dem Willen des Rechtsausschusses des Europaparlamentes große Unternehmen eine nicht-finanzielle Erklärung zu ihrem Lagebericht abgeben. Die Erklärung soll Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung enthalten. Bisher wurden diese Angaben nur auf freiwilliger Basis gemacht und nur etwa 10% der großen Unternehmen in der EU kommen dieser Aufforderung nach. „Jetzt müssen Firmen nachweisen, wie sozial und ökologisch ihr Handeln wirklich ist. Corporate Social Responsibilitiy darf nicht zu reinen Marketingzwecken benannt werden, sondern ist nun nachprüfbar“, so Jutta STEINRUCK, Beschäftigungs- und Sozialexpertin der deutschen SPD-Abgeordneten im Europaparlament.
„Wir Sozialdemokraten wollten Unternehmen mit dieser Richtlinie dazu verpflichten, auch ihre Steuerabgaben in unterschiedlichen Ländern offenzulegen. Das haben die Konservativen im Rechtsausschuss mit ihrer Mehrheit verhindert und auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben.“ Jutta STEINRUCK übt in diesem Zusammenhang scharfe Kritik daran, dass erneut bewusst auf Einnahmen der Haushalte Europas verzichtet wurde und statt dessen Unternehmen weiterhin auf der Suche nach Steueroasen möglichst viele Steuern einsparen können.
Jutta STEINRUCK zeigt sich jedoch erfreut darüber, dass es im Rechtsausschuss gelungen ist, die gesamte Lieferkette von Waren in die Berichtspflicht aufzunehmen. „Zukünftig kann man aus den Berichten ersehen, ob ökologische und soziale Standards auch bei den Zulieferern eingehalten werden. Die tragischen Unglücke der letzten Jahre haben uns verdeutlicht, dass wir hier nicht die Augen verschließen dürfen, sondern so viel Transparenz wie möglich schaffen müssen,“ so die Ludwigshafener SPD-Abgeordnete abschließend.
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