Mittwoch, 28. April 2010

Bernd LANGE und Matthias GROOTE: "Mobilitätskonzept ist nicht zu Ende gedacht"

Strategie der EU-Kommission zur nachhaltigen Mobilität unzureichend

Die EU-Kommission hat heute in einer Mitteilung ihre lang erwartete Strategie für saubere und energieeffizientere Fahrzeuge vorgestellt. Für die SPD-Europaabgeordneten Bernd LANGE und Matthias GROOTE kann dies jedoch nur der erste Schritt sein: „Die Strategieansätze gehen zwar in die richtige Richtung, greifen aber viel zu kurz.“

In der Mitteilung stellt die Kommission ihre Ideen für eine Modernisierung und langfristige Umstrukturierung der Automobilindustrie vor. Ziel soll es sein, die Branche sicher aus der Krise zu führen und konkurrenzfähig zu halten. Im Fokus stehen dabei unter anderem umweltfreundliche Technologien, der Ausbau der Infrastruktur, Forschungsförderung und Beschäftigungssicherung. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Förderung der Elektromobilität ein.

„Elektromobilität wird zukünftig eine besondere Rolle in der individuellen Mobilität spielen", stellte Matthias GROOTE fest. Es müsse aber eine ganzheitliche Strategie verfolgt werden, die am Ende zu einer positiven CO2-Bilanz führt. Daher sei sicherzustellen, dass die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien erfolge. Zudem sind noch viele technologische Herausforderungen bei Standards, Infrastruktur, Batterietechnik, Sicherheit und Recycling zu meistern. Erforderlich sei auch, die Elektroautos in ein funktionierendes intelligentes Transportsystem einzubinden, das die begrenzte Reichweite von E-Fahrzeugen berücksichtigt.

Beide SPD-Abgeordneten kritisieren zudem, dass der Kommissionsansatz zu wenig auf die Bedürfnisse einer wachsenden urbanen und alternden Gesellschaft eingehe. Der Verkehrsexperte Bernd LANGE prognostiziert, dass die Menschen zukünftig verstärkt einen flexiblen Mix aus Auto, motorisiertem Zweirad, Fahrrad und ÖPNV nachfragen werden. "Die Kommission muss daher dringend neue integrierende Mobilitätskonzepte fördern, die marktfähig und bezahlbar sind. "Die bevorstehende Weiterentwicklung der Autohersteller zu Mobilitätsdienstleistern müsse von der EU aktiv begleitet werden", erklärte der Sozialdemokrat.

Völlig unberücksichtigt bliebe in der Mitteilung auch, dass der Wandel in der Mobilitätsbranche Auswirkungen für die Arbeitnehmer mit sich bringe. Denn durch E-Mobilität und andere technologische Innovationen verändern sich Produktion und Zulieferketten. Die Perspektiven für zukunftsgerechte Arbeitsplätze müssten daher ebenfalls mitgedacht werden, forderte Bernd LANGE abschließend. "Eine tief greifende Umstrukturierung der Automobilindustrie geht nur zusammen mit den Beschäftigten sowie einer erweiterten Mitbestimmung und starken Qualifizierungsanstrengungen."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen