"Die Scherben der gescheiterten Klimakonferenz in Kopenhagen sind noch nicht gekittet", sagte Jo LEINEN, SPD-Europaabgeordneter und Vorsitzender im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, nach dem ersten Treffen der Mitglieder der VN-Rahmenkonvention, das in der Nacht zum Montag in Bonn zu Ende ging.
"Die Zerstrittenheit zwischen reichen Nationen und armen Ländern auf dieser Welt führt nach wie vor in eine Sackgasse", erklärte Jo LEINEN, nachdem die Vertragsparteien am frühen Montagmorgen ohne wesentliche Fortschritte wieder auseinandergegangen waren.
Jo LEINEN plädierte für die Entwicklung eines "Plan B" in der internationalen Klimapolitik. Sofern ein umfassendes Abkommen nicht möglich sei, sollten Teilabkommen, wie etwa zum Schutz der Wälder oder zum Transfer von sauberen Technologien vereinbart werden. Wenn die Einstimmigkeit unter den 192 Staaten im Rahmen der VN-Rahmenkonvention eine zu hohe Hürde sei, dann müssten multilaterale Abkommen auch zwischen weniger Staaten angestrebt werden.
Die 110 Staaten, die den "Kopenhagener Accord" unterzeichnet haben, repräsentierten bereits über 85 Prozent der globalen CO2-Emissionen.
"Die Klimaverhandlungen dürfen nicht das Schicksal der Doha-Runde zum Welthandel erleiden, die von Jahr zu Jahr ohne Ergebnis verschoben wird", sagte Jo LEINEN.
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