Donnerstag, 4. Juli 2013

#Jobs ohne Grenzen in Europa


Interview mit der Deutschen Welle


Gestern habe ich der Deutschen Welle ein Interview zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit gegeben. Viele Jugendliche in der EU sind arbeitslos – zugleich herrscht in Ländern wie Deutschland ein Mangel an Fachkräften. Plattformen wie EURES sollen Arbeitgeber und Arbeitssuchende zueinander bringen. Ich habe klargestellt, dass höhere Mobilität nur ein Teil der Lösungsstrategie der Jugendarbeitslosigkeit sein kann. Wir können niemanden zwingen, sein soziales Umfeld aufzugeben. Dann irgendwo in Europa zu arbeiten, wo ein Mangel an Arbeitskräften herrscht, um zwei Jahre später ins nächste Land zu wandern. Das löst Arbeitslosenprobleme in Europa nicht und das ist nicht das Lebenskonzept, das die Mehrheit der Europäer will. Wir können nicht alle jungen Menschen aus Regionen, wo hohe Zahlen von Arbeitslosigkeit bestehen, zwingen, in ein anderes Land zu gehen und dort einen Arbeitsplatz anzunehmen.

Wir müssen Unternehmen in die Lage versetzen, dass sie Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Dazu müsse in Strukturen vor Ort investiert werden. Mobilitätsprogramme können nur ergänzend sein, Große deutsche Unternehmen werben junge Menschen an, um sie für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen. Das Ziel müsse sein, dass deutsche Unternehmen diese jungen Menschen auch für den Heimatarbeitsmarkt fit machen; den Heimatländern erfahrene Fachkräfte abzuziehen hätte fatale Folgen für die Wirtschaft dort vor Ort.

Außerdem betrachte ich die Entwicklung hin zu einer mobilen und flexiblen jungen Generation mit Sorgen. Junge, unerfahrene Menschen werden aus ihrer Familie und ihrem sozialen Umfeld gerissen. Die Wanderbewegungen auf dem Arbeitsmarkt haben auch soziale Folgen. Die genauen Auswirkungen kennen wir noch nicht.


Hier geht’s zum Artikel: http://www.dw.de/jobs-ohne-grenzen/a-16925961.


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