Mittwoch, 17. Juli 2013

Praktikanten in Brüssel gehen für bessere #Arbeitsbedingungen auf die Straße


Demonstration vor dem Europäischen Parlament


Heute hat eine Demonstration vor dem Europäischen Parlament stattgefunden, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen vieler Praktikanten in Brüssel aufmerksam zu machen. Als Mitglied des Ausschusses für soziale Angelegenheiten und Beschäftigung und als sehr gewerkschaftsnahe Politikerin bin ich eine starke Befürworterin von bezahlten Praktika, guten Lern- und Arbeitsbedingungen und qualitativen Mindeststandards. Das Europäische Parlament sollte mit gutem Beispiel vorangehen, aber auch hier gibt es Abgeordnete, die zehn unbezahlte Praktikanten zur gleichen Zeit beschäftigen.


Viele Arbeitgeber in der “Eurobubble” in Brüssel machen sich keine Gedanken über die Auswirkungen, die unbezahlte Praktika auf soziale Inklusion und Gleichheit haben. Viele talentierte, gut ausgebildete junge Europäer werden ihrer Chance beraubt, Arbeitserfahrung zu sammeln und praktische Einblicke in den Brüsseler Arbeitsalltag zu bekommen, weil sie sich einen unbezahlten Aufenthalt nicht leisten können. Das ist soziale Ausgrenzung und das kann ich nicht akzeptieren! Die Arbeitgeber müssen darauf aufmerksam gemacht werden.


Mein Prinzip ist es, bezahlte Praktika mit guten Arbeitsinhalten anzubieten. Ich bin für eine verbindliche Vereinbarung im Europäischen Parlament, die Lohn- und Qualitätsstandards für Praktika vorgibt. Dies sollte ein erster Schritt sein. Die Mitgliedstaaten sollten daraufhin ebenfalls solche Standards einführen.


Die Arbeitgeber müssen endlich aufwachen und den Nutzen motivierter und gut ausgebildeter Mitarbeiter erkennen. Auf der politischen Ebene müssen wir außerdem den langfristigen Nutzen sehen. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit darf es keine Generation Praktikum geben, die keinen guten festen Job bekommt und stattdessen jahrelange unbezahlte Praktika absolviert.


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