Montag, 19. April 2010

„Pflege-Green Card löst nicht alle Probleme“

SPD-Sozialexpertin zur Diskussion um den Notstand in der Pflege

„Die angespannte Personalsituation in der Pflege in Deutschland hat viele Ursachen und ist nicht mit einer einfachen Antwort zu lösen“, so die kritische Antwort der SPD-Europaabgeordneten auf den Vorschlag des Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Pflege nach Einführung einer Green Card für Pflegekräfte. „Mit Zuwanderung alleine lösen wir nicht die Probleme, die wir uns durch einen jahrzehntelangen Unterbietungswettbewerb selbst geschaffen haben. Zu wenig Ausbildungsplätze, Dumpinglöhne und mangelhafte Arbeitsbedingungen haben zu den heutigen Problemen geführt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass gute Arbeitsplätze für eine gute Pflege und damit ein würdiges Altern geschaffen werden,“ so STEINRUCK.

Die Beschäftigungs- und Sozialexpertin fordert eine zügige und umfassende Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie. Danach müssen in einem Land eingesetzte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch nach den im Land geltenden Standards behandelt werden. „Die Menschen sind es leid, dass immer mehr Dienstleistungen durch unqualifizierte und schlecht bezahlte Beschäftigte erbracht werden, um Kosten zu sparen und so den Unterbietungswettbewerb weiter anzuheizen.“

„Wenn immer mehr qualifizierte Pflegekräfte in die Schweiz abwandern, weil sie dort bessere Arbeitsbedingungen vorfinden, dann müssen wir daraus die richtigen Konsequenzen ziehen. Der eingeführte Mindestlohn ist nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, weitere Verbesserungen der Arbeitssituation sind dringend geboten, “ betonte die SPD-Europaabgeordnete aus Ludwigshafen.

STEINRUCK fordert eine bessere Bezahlung, verträgliche Schicht- und Wochenenddienste sowie regelmäßige Fortbildungen. Die rheinland-pfälzische Europaabgeordnete spricht sich darüber hinaus für eine Ausbildungsoffensive in der Pflege aus, die jetzt schnell gestartet werden sollte. „Wir müssen in Deutschland in der Pflege ausbilden, wenn uns das Personal fehlt. Und wir müssen diese Fachkräfte dann auch halten, auch im Wettbewerb mit anderen Ländern, die offenbar in der Lage sind, ihre Pflegerinnen und Pfleger besser zu behandeln als wir das in Deutschland tun.“

1 Kommentar:

  1. Richtet es ein, dass Krankenhäuser für Pflegetätigkeiten am Patienten, je nach schwere der Tätigkeit, Geld von den Kassen bekommen. Und das ZWINGEND überprüfbar.

    Dann ist die Pflege kein Kostenfaktor mehr, sondern ein Instrument zur Umsatzgenerierung.

    Durch die vielen besser verlaufenden Heilungen werden ungleich mehr Kosten schlussendlich gespart. Dezeit fließt dies in die teuren Ops und in die Medikamente die nötig werden.

    Sie müssen nur die richte Schraube zum drehen finden.

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