Armut hat viele Gesichter und viele Ursachen. Von zentraler Bedeutung sind derzeit Fragen von Bildung und Qualifizierung, das Eröffnen von Chancen und Perspektiven sowie eine Abschaffung prekärer Beschäftigung. Birgit Sippel: “Lohnzahlungen sind Aufgabe der Unternehmen, nicht der Steuerzahler.” In Ihrer Einleitung machte die Europaabgeordnete Birgit Sippel zudem deutlich, dass Armut nicht nur eine sozial-ethische Frage ist. Die Bekämpfung von Armut sei zugleich ein Beitrag für stabile Sicherungssysteme, internationale Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und eine starke Demokratie. Bildung müsse bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern stärker als selbstverständlich verankert werden, in politischen Debatten dürften nicht die kurzfristigen Kosten im Vordergrund stehen. Die vielen Facetten des Themas spiegelten sich auch in Spektrum der knapp 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Sie kamen von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, kommunalen Verwaltungen, Kirchen, Bildungsträgern und kommunalen Parlamenten.
Mit großer Aufmerksamkeit folgten Sie der Armutsanalyse von Günter Hensch vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Institut für Kirche und Gesellschaft. Ausgehend vom gemeinsamen Sozialwort der Kirchen aus dem Jahr 1997 spannte er einen breiten Bogen. Bei manchen Zitaten wurde deutlich, wie aktuell manche alte Diskussion heute noch bzw. wieder ist.
Sozial- und Bildungspolitik sind keine Aufgaben der EU. Angesichts der Herausforderungen gibt die EU jedoch Anstöße zum Austausch von Erfahrungen mit verschiedenen Lösungsansätzen. Jutta Steinruck, im Europäischen Parlament Mitglied im Beschäftigungsausschuss, zählte die wichtigsten europäischen Fonds für Projekte und Initiativen für Beschäftigung auf, mit denen die jeweils regionalen Ansätze unterstützt werden: den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Sogenannte Workcamps und der Europäische Freiwilligendienst böten zudem jungen Menschen die Chance, andere Länder und Kulturen kennenzulernen und gemeinsam europäische Perspektiven zu entwickeln. In Ergänzung ihres Vortrages wurden auch regionale Projekte genannt.
Birgit Sippel versprach abschließend, eine weitere Veranstaltung in Siegen zum Armutsthema zu organisieren und mit unterschiedlichen Akteuren in Kontakt zu bleiben. Denn: „Wir brauchen die Vernetzung nicht nur der verschiedenen Ebenen sondern auch aller Akteure vor Ort, um wirkungsvoll und nachhaltig Armut zu bekämpfen.“ Birgit Sippel weiter: “Nur eine Gesellschaft, die allen Chancen bietet, ist eine starke und auch wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft. Diese Erkenntnis muss verbreitet und in konkretes Handeln umgesetzt werden.“
Herzlich willkommen! Ich lade Sie ein, mich bei meiner Arbeit als Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu begleiten. Es ist mir wichtig, dass das fantastische Projekt Europa nah bei den Menschen ist. Europa ist für mich ein Kontinent der Vielfalt mit starken Regionen. Ich will mich einsetzen für: Ein Europa des Friedens! Ein wirtschaftlich starkes Europa! Ein soziales Europa, in dem die Interessen der Menschen über den Interessen der Wirtschaft stehen! Ihre Jutta Steinruck
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen