EU-Mitgliedsstaaten wollen Handel mit bedrohtem Thunfisch stoppen
Die SPD-Europaabgeordneten Ulrike RODUST und Jo LEINEN begrüßten den Beschluss der EU-Regierungen, sich auf der am Wochenende beginnenden Artenschutzkonferenz CITES in Doha für ein weltweites Handelsverbot für roten Thunfisch einzusetzen. "Ich bin sehr erfreut, dass die EU mit einer Stimme sprechen wird. Das bedeutet eine reelle Chance auf ein Handelsverbot", kommentierte die fischereipolitische Sprecherin der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament die Entscheidung. Experten fordern seit langem ein Handelsverbot des Roten Thunfisches, der vom Aussterben bedroht ist. In der Vergangenheit sind zahlreiche Versuche, der Überfischung durch Quotenregelungen beizukommen, gescheitert, da die illegale Jagd auf den lukrativen roten Thunfisch nicht eingedämmt werden konnte. Ein Handelsverbot dürfte die illegale Fischerei deutlich unattraktiver machen und zum Schutz der Art beitragen.
"Die EU muss im Internationalen Jahr der Biodiversität ein Zeichen setzen, dass Sushi auf der Menükarte nicht wichtiger sein darf, als die Erhaltung einer gefährdeten Tierart in den Meeren", sagte der Vorsitzende des Umweltsausschusses des Europäischen Parlaments, Jo LEINEN. In der EU fischen hauptsächlich Frankreich, Spanien und Italien im Mittelmeer nach dem besonders in Japan begehrten Sushi-Fisch. Trotzdem konnten die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament erreichen, dass der Rote Thunfisch in Anhang I des CITES-Abkommens aufgenommen wird und damit in Zukunft ein internationales Handelsverbot gilt. "Die Regierungen der Mitgliedstaaten müssen den Ball aufnehmen und das Handelsverbot auf der CITES-Konferenz jetzt auch durchsetzen", forderte Jo LEINEN. Ulrike RODUST jedoch abschließend: "Noch ist nichts entschieden. In Doha muss eine Zweidrittel-Mehrheit her. Ich baue auf den weltweiten öffentlichen Druck, der wankelmütige Regierungen nicht unbeeindruckt lassen wird!"
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