Die SPD feiert heute in Leipzig ihren 150. Geburtstag in der Stadt, in der am 23. Mai 1863 mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein die erste Vertretung aller Arbeiter in Deutschland gegründet wurde. Ich nehme an der zentralen Veranstaltung teil. Genauso wie Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Wirtschaftsminister Egon Bahr, Alt-Kanzler Helmut Schmidt und viele mehr. Ab 10.55 Uhr überträgt das ZDF die Feierlichkeiten live.
In einer sehr schwierigen Zeit, in der Arbeiter über keinerlei Rechte verfügten, setzte sich die SPD für mehr Rechte ein. Die SPD wollte keinen gewaltsamen Umsturz. Sie hatte mit der Demokratisierung über die Parlamente erfolg – trotz Bismarck´scher Sozialistengesetze und trotz der Diagnose „aussichtslos“ von Karl Marx.
Ende 1918 übergab der Kaiser die Regierungsgeschäfte an Friedrich Ebert, nachdem er als Folge des verlorenen Krieges und der Matrosenaufstände abgedankt hatte. Am 19. Januar 1919 fanden die ersten demokratischen Wahlen auf deutschem Gebiet statt. Beschlossen hat sie der von Ebert einberufene Rat der Volksbeauftragten. Neben allen Männern über 20 durften zum ersten Mal in der deutschen Geschichte auch Frauen wählen und gewählt werden. Übrigens, schon zu Weimarer Zeiten hat sich die SPD für den Lohngleichheitsgrundsatz zwischen Mann und Frau eingesetzt.
Am 23. März 1933 hält Otto Wels die letzte freie Rede im Reichstag. Wohl wissend was ihnen blühte, lehnten die Abgeordneten der SPD geschlossen das Ermächtigungsgesetz ab – als einzige Fraktion des Reichstages! Wegen ihrer demokratischen Überzeugung wurden Sozialdemokraten immer verfolgt. Zuerst im Kaiserreich, dann unter dem NS-Regime und schließlich unter der SED-Diktatur.
All das hat die SPD überlebt. In diesem Sinne: Herzlichste Glückwünsche!
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