Gestern traf ich mich mit Sebastian Dreyer von Air Berlin, um mit ihm über die aktuelle Lage der deutschen Fluggesellschaften zu sprechen. Im Fokus stand die Frage, wie der Standort Deutschland wettbewerbsfähig werden und bleiben kann. Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, müsse in einem ersten Schritt die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gestärkt werden, wodurch sich die Schaffung neuer Arbeitsplätze ergibt.
Herr Dreyer machte mich mit einer Initiative der Kommission vertraut (“Single Europeen Sky”), wodurch der gesamte Luftraum durch die EU geregelt werden soll. Hierdurch wird die Flugzeit um zehn Prozent reduziert, was sich positiv auf den CO2- und Kerosinausstoß und den Lärm auswirkt. Somit ergibt sich eine große Gesamtersparnis. Die Mitgliedsstaaten der EU müssten zur Umsetzung dieser Initiative ihre Souveränität allerdings stückweise abgeben, wozu sie nicht bereit sind.
Die Luftfahrtindustrie in der Europäischen Union wächst nach Afrika am geringsten. Das heißt, dass Flüge innerhalb der EU für europäische Fluggesellschaften nicht ausreichend rentabel sind. Ein Grund hierfür ist der Emissionsnachteil europäischer gegenüber nichteuropäischer Carrier.
Herr Dreyer kritisierte zudem das Bestehen der deutschen Luftverkehrssteuern. Hierdurch werden die Länder und Regionen, in welchen sich die Flughäfen befinden, belastet und der Bund gestärkt. Da diese Steuern einen direkten Einfluss auf die Beschäftigung haben, stellen sie einen negativen Wettbewerbsfaktor dar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen