Heute und morgen nehme ich im Rahmen der Delegation des Europaparlaments für die Länder Südosteuropas am sechsten interparlamentarischen Treffen zwischen Serbien und der EU teil. Da in Serbien im Mai diesen Jahres Parlamentswahlen stattfanden, ist es besonders interessant die neuen Mitglieder des Parlaments begrüßen zu dürfen.
Nachdem Serbien im März 2012 offiziell der Status als Beitrittskandidat zuerkannt wurde steht die neue Regierung vor der Aufgabe ihr Land auf die weitere Integration vorzubereiten. Wie die anderen Länder Europas wurde auch Serbien hart von der Krise getroffen. Deshalb muss es jetzt erste Priorität sein die wirtschaftliche Situation – und damit die Situation der Bevölkerung – zu verbessern.
Mit einer Arbeitslosigkeit von aktuell 25,5% und einem enormen Schwarzarbeitsektor besteht dringender Handlungsbedarf in der Arbeitsmarktpolitik. Was den sozialen Dialog betrifft freue ich mich zu sehen, dass Serbien die Bedeutung der Gewerkschaften für die eigene Entwicklung klar wahrnimmt.
Die Sozialpartner haben letztes Jahr bereits eine große Rolle in der Bekämpfung unangemeldeter Erwerbstätigkeit gespielt. Die Tatsache, dass Serbiens neuer Premierminister den Vorsitz des Sozial- und Wirtschaftsausschusses übernommen hat lässt mich hoffen, dass diese positiven Entwicklungen auch von der jetzigen Regierung weiter verfolgt werden.
Wichtig ist jetzt, dass sich Serbien trotz der Krise nicht zu Tode spart. Wir müssen an den richtigen Stellen investieren, um die Wirtschaft anzukurbeln. Besondere Beachtung muss dabei jungen Menschen gegeben werden. In Serbien geht nur jeder Zehnte studieren und ein fünftel beendet keine schulische Grundausbildung. In Serbiens Zukunft investieren, heißt also in die Bildung der Generation zu investieren, die bald die Wirtschaft des Landes tragen wird.
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