Heute Morgen habe ich an einem Treffen der sozialdemokratischen Fraktion des europäischen Parlaments zur Unterstützung paraguayer Arbeitnehmer teilgenommen, die von dem spanischen Unternehmen Prosegur eine absolut unmöglich behandelt wurden. Ich bin entsetzt und schockiert über das Verhalten von Prosegur. Das Unternehmen operiert international und beschäftigt 150 000 Mitarbeiter in Europa und Lateinamerika.
Die Sicherheits- und Arbeitsbedingungen waren laut Stichproben von UNI Global Union im August absolut unannehmbar. Der durchschnittliche Lohn eines Arbeiters liegt zwischen 600 und 700 US$. Arbeitszeiten sind Montag bis Sonntag von 03:00 bis 22:00 Uhr mit einer Mittagspause von 30 Minuten – nur nach 15.00 Uhr. Die Räumlichkeiten in denen die Mittagspause stattfindet sind auf eine Kapazität von etwas 50 Menschen ausgelegt, werden jedoch meist von 300 Mitarbeitern gleichzeitig genutzt. In den Vans die von den Arbeitern genutzt werden gibt es bei bis zu 40ºC häufig keine Klimatisierung und Sicherheitsvorschriften werden teilweise völlig außer Acht gelassen. Die hygienischen Zustände, die z.B. durch den fehlenden Zugang zu Toiletten entsteht, sind mehr als erschreckend und zeugen von fehlendem Respekt gegenüber jeglicher Menschenwürde.
Aufgrund dieser Zustände haben sich die Arbeitnehmer im September letzten Jahres den Entschluss gefasst eine neue Gewerkschaft zu gründen und führten Tarifverhandlungen mit dem Fokus auf Arbeitssicherheit.
Nach der Absetzung des Präsidenten Fernando Lugo im Juni nutzte Prosegur die Situation des institutionellen Zusammenbruchs aus und reagierte nicht entsprechend auf die Ergebnisse der Verhandlungen. Daraufhin kam es zum Streik. Doch anstatt die Rechte seiner Mitarbeiter endlich anzuerkennen bestand Prosegurs Antwort aus der Entlassung von 327 Menschen. Diese Aktion verletzt ganz klar mehrere internationale Abkommen, die von Paraguay unterzeichnet wurden.
Noch schlimmer ist jedoch, dass das Unternehmen auch jetzt keinerlei Einsicht zeigt: die entlassenen Arbeitnehmer stehen auf einer ‘schwarzen Liste und haben auch in anderen Firmen keine Aussicht auf Einstellung.
Es ist nicht akzeptabel, dass ein europäisches Unternehmen, das über internationale Grenzen operiert, die fundamentalen Rechte von Arbeitnehmern mit Füßen tritt! So ein Verhalten von Arbeitgebern muss öffentlich gebrandmarkt werden, um auf diesem Weg Druck auf das Unternehmen auszuüben.
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Today I participated in a meeting of the S&D delegation in the European Parliament to support paraguayan workers that have been treated absolutely unjust by their employer – the Spanish company Prosegur. I am appalled and shocked by Prosegur’s actions. The security service provider operates internationally and employs 150 000 people in Europe and Latin America.
The safety and working conditions were, as samples of UNI Global Union in August proved, absolutely unacceptable. The average salary of a worker lies between 600 and 700 U.S. $. Working hours are Monday through Sunday from 3am to 10pm, with a lunch break of 30 minutes – which can only take place after 3pm. The premises where the lunch break takes place are designed for a capacity of just 50 people, but are often used by 300 employees simultaneously. The vans used by the workers do at times not include air-conditioning, at temperatures up to 40 º C. Safety regulations are partially completely ignored. The hygienic conditions, caused for example by a lack of access to toilets, are more than alarming and show a lack of respect for human dignity.
Because of these conditions, the workers took the decision to establish a new trade union in September last year. The collective bargaining process was accordingly focused on work-safety.
After the eviction of President Fernando Lugo in June, Prosegur took advantage of the situation of institutional breakdown, and did not respond appropriately to the results of the negotiations. This led to the strike. But instead of recognizing the rights of its employees, Prosegur’s responded with the dismissal of 327 people. This action clearly violates several international treaties that have been signed by Paraguay.
Even worse, however, is that the company now also shows no sign to correct the situation: the dismissed workers are on a ‘black list’ and therefore have no prospects of being hired by another company. It is not acceptable that a European company operating across international borders, disrespects the fundamental rights of workers! Such behavior by employers must be publicly stigmatized in order to put pressure on the company.
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