Dienstag, 15. November 2011

EU-Gelder für krisengeschwächte Länder freigeben


In einer Eilabstimmung haben die Regionalpolitiker des Europäischen Parlaments ein Gesetz auf den Weg gebracht, um denjenigen Ländern unter die Arme zu greifen, die in Europa am stärksten von der Krise betroffenen sind. Bis sich diese Staaten wieder wirtschaftlich erholt haben, zahlt die EU im Rahmen der Regional­politik einen größeren Anteil an den dort durchgeführten Förderprojekten. Eine entsprechende Änderung der Allgemeinen Vorschriften zu den europäischen Struktur- und Kohäsionsfonds nahm der Regionalausschuss am Montagabend in Straßburg an.


In vielen Ländern Europas halten Sparzwänge und knappe Finanzmittel die Wirtschaft am Boden. Wir müssen jetzt alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um unsere krisengeschwächten Länder, wie etwa Griechenland, wieder aufzubauen.



Projekte der europäischen Regionalpolitik werden nur dann durchgeführt, wenn die Empfängerregion einen gewissen Eigenanteil daran mitbezahlt. Doch dafür fehlt manchen Ländern in Europa das Geld. Für diese soll der Eigenanteil deshalb nun gesenkt werden. Die EU dürfte ein Projekt, beispielsweise zur Unterstützung in lokale Wirtschaftsstruktur, auch dann finanzieren, wenn von nationaler Seite nur ein geringer Beitrag – in Ausnahmefällen auch Null Prozent – gezahlt würde. So können wir das Geld endlich auszahlen, das wir diesen Ländern schon längst zugeteilt haben.


Mit den Mitteln der Europäischen Regionalpolitik soll vor Ort die Wirtschaft voran­gebracht werden, die Verwaltung gestärkt und den Menschen geholfen werden, eine Arbeit zu finden. In Krisenzeiten wie dieser ist es wichtig, schnell und entschlossen auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Ich gehe davon aus, dass Anfang 2012 die Gelder fließen können. Sparen ist wichtig – aber an den richtigen Stellen investieren, mindestens ebenso.


Bevor die Änderung in Kraft treten kann, muss das Plenum noch zustimmen. Das wird voraussichtlich während der Mini-Plenarwoche Anfang Dezember in Brüssel erfolgen.


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