Plenum verabschiedet Initiativbericht zur Rolle der Strukturpolitik bei demografischen Fragen
Heute hat das Europaparlament in Straßburg unseren Initiativbericht zum demografischen Wandel mit großer Mehrheit angenommen. Dass das Thema zunehmend an Brisanz gewinnt, beweist auch der vor zwei Wochen vorgestellte Demografiebericht der Bundesregierung. Darin werden alarmierende Entwicklungen aufzeigt: Mit weniger Menschen und massiv veränderter Altersstruktur drohen negative Folgen für die Infrastruktur und für die Menschen in vielen Regionen. Es zeichnen sich Engpässe bei den Fachkräften und auch in den Bereichen Pflege und altersgerechtes Wohnen ab.
Der demografische Wandel ist eine Herausforderung für ganz Europa, die auch mit europäischen Fördermitteln angegangen werden kann. In der aktuellen Förderperiode stehen rund 30 Milliarden Euro aus europäischen Töpfen für Maßnahmen in diesem Bereich zur Verfügung – nicht zuletzt für den Ausbau seniorengerechter Infrastruktur, für altersgerechtes Wohnen oder für das Sozial-, Gesundheits- und Pflegewesen. Diese Mittel müssten nach 2013 mindestens in gleicher Höhe zur Verfügung stehen.
Unser Bericht schlägt sowohl Maßnahmen für ältere Menschen vor, als auch Hilfestellung für junge Menschen und Familien. Denn um die Abwanderung, und somit die Entvölkerung ganzer Landstriche, zu verhindern, müssten auch die ländlichen Regionen attraktiv für junge Menschen bleiben, nicht zuletzt was den Arbeitsmarkt angeht. Die Forderung an die Regionen, für kostenlose Kinderbetreuung zu sorgen, wurde von der konservativ-liberalen Mehrheit im Ausschuss leider gestrichen. Das ist ein Wermutstropfen.
Für die neue Förderperiode ab 2014 müsse das Thema ‚Demografie’ weiter in den Fokus der europäischen Regionalförderung rücken, damit die Gemeinden noch stärker als bisher von europäischen Fördergeldern profitieren können. Wenn wir jetzt handeln, ist der demografische Wandel keine Gefahr, sondern eine Chance für die Gesellschaft!
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