Dienstag, 22. Januar 2013

EU-Pläne gefährden Flugsicherheit


Europaweite Aktionen der Piloten und des Bordpersonals gegen Ausweitung der Flugdienstzeiten


Am Dienstag organisieren Piloten und Bordpersonal europaweit Aktionen gegen die neuen europäischen Flugdienstzeiten. Unter dem Motto ‘Walkout for Safety’ wollen die Angestellten an europäischen Großflughäfen darauf aufmerksam machen, dass die gemeinsamen Vorschläge der EASA (Europaen Aviation Safety Agency) und der Europäischen Kommission untragbar sind – nicht nur für Piloten und Stewardessen, sondern auch für die Passagiere.


Die Empfehlungen der EASA erlauben den Fluggesellschaften ihre Besatzung bis zu 22 Stunden am Stück im Dienst zu behalten. Bei Nachtflügen soll die Arbeitszeit auf über 12 Stunden ausgeweitet werden. Dabei belegen wissenschaftliche Studien, dass das Sicherheitsrisiko nach zehn Stunden erheblich steigt.


Ich begrüße zwar den Ansatz, die Maßnahmen für Flugsicherheit europaweit anzugleichen, jedoch halte ich es für unverantwortlich, wenn diese Anpassung für einige Mitgliedstaaten zu einer Verschlechterung der derzeit gültigen Standards führt. Statt Mindeststandards festzulegen, setzt die EU einheitliche Standards, die bisher bessere Regelungen untersagen. So wirkt sich der vermeintlich gut gemeinte Vorschlag wieder einmal negativ für diejenigen aus, die bereits hohe Sozialstandards und Arbeitsregelungen haben.


Die Politik muss Standards setzen, die soziale Arbeitszeiten garantieren und damit auch Unfällen vorbeugen. Wir dürfen nicht erlauben, dass das Einkommen und die Wettbewerbsfähigkeit der Fluggesellschaften über die Sicherheit von Personal und Passagieren gestellt werden. Wir wollen ein soziales Europa, in dem das Leben der Menschen klare Priorität vor dem Gewinn der Unternehmen hat.


Zusätzlich zu den geplanten europaweiten Protestaktionen, haben die Pilotenvereinigungen gemeinsam mit der Europäischen Transportarbeiter Gewerkschaft eine Unterschriftenaktion gestartet. Heute wird die Petition mit über 100.000 Unterschriften Verkehrskommissar Kallas überreicht


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