Der diesjährige LUX-Filmpreis des Europäischen Parlaments geht an den Film ‘Shun Li und der Poet’ des italienischen Regisseurs Andrea Segre, der von der Geschichte einer chinesischen Gastarbeiterin in Italien handelt und dem ich hiermit herzlich gratuliere.
Das Schicksal der chinesischen Gastarbeiterin Shun Li und die Entscheidung, wann ihr achtjähriger Sohn aus China zu ihr kommen kann, liegen in der Hand einer chinesischen Schleuserbande. In einer Bar in Chioggia, wo Shun Li als Barkeeperin arbeitet, lernt sie den Stammgast ‘Bepi’ kennen, der von allen ‘der Poet’ genannt. wird. Die Freundschaft zwischen Shun Li und Bepi reißt in der chinesischen wie in der italienischen Gemeinde Konflikte auf.
Der Film schildert das verdrängte und den meisten Europäern unbekannte Schicksal chinesischer Zuwanderer und verbindet das geschickt mit einer sehr fein gespielten Liebesbeziehung. Pointierte und witzige Dialoge, inszeniert in starken Bildern, verleihen dem Film Leichtigkeit, ohne dabei den Respekt vor dem Thema zu vernachlässigen.
Der LUX-Filmpreis wird zum sechsten Mal verliehen und drückt den Willen des Europäischen Parlaments aus, den europäischen Film zu fördern. Der Preis besteht vor allem in der Finanzierung der Synchronisation oder Untertitelung des Films in die 23 Amtssprachen der Europäischen Union. Die Entscheidung über den Siegerfilm wurde von allen Europaabgeordneten in geheimer Abstimmung via Internet getroffen.
Ich hatte meine Stimme der Ungarisch-Deutsch-Französischen Koproduktion “Nur der Wind” von Bence Fliegauf gegeben. “Nur der Wind” nimmt sich genau wie der Gewinnerfilm “Shun Li und der Poet” durchaus seriöser Weise schweren Themen an und inszeniert sie dennoch mit einer Leichtigkeit, die die Zuschauer in den Bann zieht.
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