Donnerstag, 10. Mai 2012

Mobiltelefonieren aus dem Ausland billiger: Europaparlament stimmt für sinkende Roamingpreise


Pünktlich vor den Sommerferien werden die Preise für Mobiltelefonate aus dem Ausland sinken. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag eine Neufassung der Roamingverordnung mit großer Mehrheit angenommen. Zuvor hatte das Parlament mit Vertretern aus den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission eine Einigung erzielen können.


Demnach werden ab 1. Juli 2012 die Roaminggebühren für Telefongespräche, SMS und Datentransfer schrittweise sinken. Ziel ist es, 2016 einen einheitlichen Europatarif zu haben. Im Zeitalter des europäischen Binnenmarktes ist Roaming genauso überholt wie Zölle oder Überweisungsgebühren im Zahlungsverkehr. Leider konnten wir uns mit der umgehenden Abschaffung dieser überkommenen Gebühren nicht durchsetzen. Nun haben wir die Europäische Kommission verpflichtet, spätestens 2016 für eine Abschaffung des Roamings zu sorgen, sofern sich die Roamingpreise den nationalen Gebühren bis dahin nicht angeglichen haben.


So werden Anrufe innerhalb Europas ab 1. Juli nicht mehr als 29 Cent pro Minute kosten (heute: 35 Cent), 2013 dann noch 24 Cent und 2014 nur noch 19 Cent. Der im Ausland angerufene Gesprächspartner wird in Zukunft auch weniger zur Kasse gebeten: Der Preis fällt ab Juli 2012 von heute 11 Cent auf 8 Cent, 2013 auf 7 Cent und 2014 auf 5 Cent (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Ohne den Druck der Sozialdemokraten wäre der Preisvorteil für die Verbraucher nicht so groß ausgefallen.


Auch beim Datenroaming sinken die Preise. Bisher gibt es keine Obergrenze. Ab 1. Juli zahlen deutsche Verbraucher maximal 83,3 Cent pro Megabyte, 2014 werden es nur noch 23,8 Cent sein – die Mehrwertsteuer inbegriffen.


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