Das zurückliegende lange Wochenende war ich nach Griechenland gereist, um mir einerseits dort vor Ort ein Bild von der aktuellen Situation zu machen, unmittelbar mit den Menschen zu sprechen und um die dortigen GenossInnen der PASOK in der Region um Xanthi und Kavala in ihrem Wahlkampfaktivitäten zu unterstützen. Mein Besuchsprogramm umfasste nebne Gesprächen mit Menschen, Parteifreunden auch Zusammenkünfte mit Spitzenkräften aus Politik und Verwaltung. Ich sprach mit mehreren Bürgermeistern, Präfekten und politischen Vertretern, aber auch Unternehmensvertetern, um mir ein Bild zu machen,wie die Situation ist und was getan werden muss. Schockiert und peinlich berührt war ich darüber wie informiert die Menschen waren über die Berichterstattung deutscher Medien und das Griechenland-Bild. Mein Besuchprogramm umfasste auch den Besuch touristischer Attraktionen, mit denen die Region sich in Zukunft als touristische Gebiet verstärkt profilieren möchte, die Wahlvorbereitungen in der Bezirksverwaltung von Xanthi konnte ich ebenso beobachten, wie in zahlreichen gesprächen Hinweise auf den notwendigen Veränderungsbedarf von Strukturen zu erfahren. Ich werde versuchen, eine Verwaltungszusammenarbeit mit einer deutschen Region zu initiieren. Begleitet war mein dreitägiges Programm von großem medialen Interesse. Daher standen immer wieder Fernseh-, Radio- und Zeitungsinterviews auf dem Programm.
Ich kann die Menschen gut verstehen, die jetzt hier auf die Straße gehen. Es sind Menschen, die hart arbeiten, Rentner, die massive Kürzungen hinnehmen müssen und vor allem junge Leute, die nicht wissen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Nicht verstehen kann ich allerdings jene, die keine Steuern zahlen oder ihr Geld nun ins Ausland schaffen. In dieser Situation sollte das griechische Volk zusammenstehen und zusammenhalten. Natürlich muss gespart werden. Aber die jetzige Diskussion konzentriert sich zu sehr auf Sparpakete und Sanktionen. Wie soll sich da die Wirtschaft erholen? Wie sollen so Schulden getilgt werden? Neben den Sparpaketen brauchen wir ein Wachstumsprogramm. Wir Europaabgeordnete haben uns von Anfang an für ausgewogene Maßnahmen ausgesprochen. Haushaltskonsolidierung darf nicht zu Lasten sozialer Gerechtigkeit gehen. Es ist nicht fair, wenn ausgerechnet die Schwächsten die Lasten der Finanzkrise tragen müssen. Europa ist keine Spargemeinschaft – Europa ist eine Solidargemeinschaft! Vor allem dürfen die Jugendlichen nicht auf der Strecke bleiben. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft für Griechenland und Europa. Wir dürfen nicht riskieren eine ganze Generation gut ausgebildeter junger Menschen verlieren.
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