Bis Ende Oktober findet im europäischen Luftraum, auch unter Einbeziehung von Trainingsgebieten über Rheinland-Pfalz, Bayern, Norddeutschland und über der Nordsee eine gemeinsame Nato-Übung statt, an der Geschwader aus Deutschland, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Türkei beteiligt sind. Die F-16 Fliegerstaffeln kommen von den europäischen Standorten, an denen die letzten in Europa verbliebenen US-amerikanischen Atomwaffen lagern. Die gemeinsame Nato-Übung läuft unter dem Namen STEADFAST NOON.
Ziel der gemeinsamen Nato-Übung ist das Trainieren des Atomwaffeneinsatzes wie Beladen, Entladen und der Einsatz der taktischen Nuklearraketen B 61. Weiterhin wird auch die Air-to-Air-Betankung von den beteiligten Geschwadern geübt.
Mein Kollege Norbert Neuser, den ich in dieser Angelegenheit voll und ganz unterstütze, hat sich in einem Brief an Bundesverteidigungsminister de Maiziere gewandt und seine Besorgnis ausgedrückt: Diese Nato-Übung zeigt das ganze Dilemma der Friedens- und Sicherheitspolitik der schwarz-gelben Bundesregierung. Während man sich im Koalitionsvertrag von CDU/CSU – und FDP für den Abzug der letzten in Deutschland verbliebenen US-amerikanischen Atomwaffen einsetzen will, handelt das Bundesverteidigungsministerium weiter so, als befänden wir uns noch mitten im Kalten Krieg. Es probt den Einsatz von Nuklearwaffen über Mitteleuropa, obwohl die taktischen Atomwaffen keinerlei strategische Bedeutung haben.
Zusammen mit Norbert Neuser kann ich nur hoffen, dass der Bundesverteidigungsminister schnell die Bevölkerung über diese Nato-Übung aufklärt und klarstellt, ob real mit atomaren Sprengköpfen oder Attrappen trainiert wird.
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