Die Arbeitspraktiken europäischer Konzerne außerhalb der Europäischen Union
Am Mittwoch durfte ich zahlreiche Gewerkschafter aus verschiedenen europäischen Ländern im Europäischen Parlament in Brüssel begrüßen. Hintergrund des Treffens waren die vielen Entlassungen eines deutschen Dienstleistungsunternehmens in der Türkei und anderen Ländern außerhalb der Europäischen Union. Kenan Öztürk, der Präsident der türkischen Gewerkschaft TÜMTIS, schilderte eindrücklich, wie das Unternehmen Arbeiter nur aufgrund ihrer Gewerkschaftstätigkeit entließ. Zwischen 2011 und Anfang April 2013 wurden 31 Gewerkschaftsmitglieder gefeuert. Das türkische Arbeitsgericht hat bereits acht Entlassungen für rechtswidrig erklärt. Dennoch werden die Einschüchterungen von Tag zu Tag größer und Arbeiter werden weiterhin wegen ihres gewerkschaftlichen Engagements entlassen.
Wir müssen dafür sorgen, dass die europäischen Konzerne Arbeitnehmerrechte nicht nur zu Hause sondern auch außerhalb der Europäischen Union achten. Die europäischen Konzerne müssen in ihrer Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern kontrolliert werden. Außerdem sollten sie europäische Werte vertreten. Diese sind in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert, die auch das Recht jeder Person umfasst, zum Schutz ihrer Interessen Gewerkschaften zu gründen und Gewerkschaften beizutreten. Im Übrigen ist das Recht auf ordentliche Arbeitsbedingungen ein universelles Recht, das auch in der Charta der Vereinten Nationen festgehalten ist.
Es kann nicht sein, dass europäische Konzerne mit zweierlei Maß messen, diese Rechte außerhalb der EU missachten und gewerkschaftliche Arbeit systematisch behindern. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass diese Fälle in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen und dass eine Verbesserung der Bedingungen für gewerkschaftliches Arbeiten erreicht wird!
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