Dienstag, 18. Juni 2013

#EP-Wirtschaftsausschuss für tiefgreifende #Reform des Bankensektors


Kundeneinlagen auf Sparbüchern und Girokonten sollen zukünftig klar von risikoreichen Geschäften der Banken abgeschirmt werden. Das fordert der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments in einem am Dienstag beschlossenen Bericht zur Reform des Bankensektors. Bis Ende 2011 mussten die Mitgliedstaaten über fünf Billionen Euro an Beihilfen für den Finanzsektor zur Verfügung stellen. Punktuelle Verbesserungen reichen nicht mehr aus. Es ist vielmehr eine grundlegende strukturelle Reform des Bankensektors nötig. Das Finanzkasino gehört vom Kundengeschäft abgetrennt. Risiko und Haftung müssen wieder in Einklang gebracht werden.


Neben der Abtrennung von risikoreichen Geschäftszweigen fordern die Ausschussmitglieder etwa auch Reformen bei der Haftung des Aufsichtsrats und bei der Vergütung der Mitarbeiter: Mitglieder des Aufsichtsrats sollen für Fehlentwicklungen stärker zur Verantwortung gezogen werden. Vergütungssysteme dürfen keine Fehlanreize zu nur kurzfristigem Gewinnstreben setzen, sondern müssen derart gestaltet werden, dass eine nachhaltige Entwicklung der Bank sichergestellt ist. Ein Kulturwandel muss her. Die Banken müssen sich wieder auf ihre zentrale Aufgabe konzentrieren: Den Menschen und der Realwirtschaft dienen.


Die nationale Alleingänge zur Trennung des Einlagen- und Kreditgeschäfts vom Investmentbanking wie z. B. in Deutschland oder England ist wenig hilfreich. Die Krise hat deutlich gezeigt, dass Bankenprobleme nicht an nationalen Grenzen halt machen. Die Europäische Kommission muss deshalb jetzt so zeitnah wie möglich auch hier konkrete europaweite Vorschläge vorlegen.


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