Dienstag, 25. Oktober 2011

Allein erziehende brauchen klare finanzielle Unterstützung statt warmer Worte


SPD-Europaabgeordnete zum heute in Straßburg verabschiedeten Bericht zur Situation allein erziehender Mütter in Europa


Bei der heutigen Abstimmung über den Bericht zur Situation alleinerziehender Mütter in Europa forderte ich die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Probleme ernst zu nehmen. In Sonntagsreden hören wir von den Regierungen immer warme Worte an die Alleinerziehenden. Aber diesen Worten folgen selten Taten.


Alleinerziehende haben mit diversen Problemen zu kämpfen: Erwerbs- und Ausbildungsunterbrechungen, Probleme des beruflichen Wiedereinstiegs und fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind nur einige Beispiele. In Rheinland-Pfalz liegt die Kinderbetreuung für unter 3-Jährige bei 28%. Das ist eine Steigerung von 250% im Vergleich zum Jahr 2006. Im Bundesschnitt stehen wir damit ganz gut dar, ausreichend ist es jedoch noch nicht. Doch allein mit dem Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten sei den Alleinerziehenden noch nicht geholfen. Darüber hinaus müssen auch Unternehmen bei der Einstellung Alleinerziehender unterstützt werden.


Das größte Problem allerdings besteht meiner Ansicht nach im Armutsrisiko. Dies ist extrem hoch: EU-weit liegt das Risiko der Verarmung bei alleinerziehenden Müttern bei 32% im Vergleich zu 12% bei Paaren. Dabei ist es nicht nur so, dass die Frauen aufgrund ihrer Kinder weniger Möglichkeiten haben zu arbeiten, sie bekommen außerdem weniger Rente im Alter und weniger Unterstützung im Falle von Arbeitslosigkeit. Gute Konzepte müssten weiterentwickelt werden, die Mitgliedstaaten seien hier in der Pflicht.


Wenn wir in Europa Kinder wollen, müssen wir Geld für die Familien in die Hand nehmen. Und zwar in aller erster Linie für die Alleinerziehenden! Jetzt sind die Mitgliedstaaten gefordert, unsere Position umzusetzen.


Hintergrund:


 Der Bericht der EPP-Abgeordneten Barbara Matera zur Situation allein erziehender Mütter in Europa fordert die Mitgliedsstaaten dazu auf, Maßnahmen zur Verbesserung der Lage allein erziehender Mütter in Europa. Insbesondere müssen Probleme der Erwerbsunterbrechungen, erhöhtes Armutsrisiko, fehlende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie die Gesundheitssituation als problematisch eingeschätzt werden.


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